Geschichte der Feuerwehr Zeppelinheim
Die Anfänge
Auch wenn die Freiwillige Feuerwehr Neu-Isenburg Zeppelinheim im Kreis Offenbach zu den jüngsten Feuerwehren zählt, so kann sie schon auf eine lebendige Vergangenheit zurückblicken. Nachdem im Jahre 1935 die Luftschiffersiedlung Zeppelinheim gegründet worden war, sah man sehr bald auch die Notwendigkeit einer eigenen Freiwilligen Feuerwehr. Noch während der Amtszeit des ersten Bürgermeisters der Gemeinde, Luftschiff-Kapitän Hans von Schiller, wurde 1937 die Freiwillige Feuerwehr Zeppelinheim ins Leben gerufen.
Nach der Gründung entwickelte sich die Wehr, auch bedingt durch das Engagement der Mitglieder erfreulich schnell. Vom Landesfeuerwehrverband erhielt sie eine wassergekühlte DKW-Zweitakt-Motorspritze, als Fahrzeug diente ein LKW. Ferner standen folgende Geräte zu Verfügung:
- Zwei Standrohre
- Zwei Hydrantenschlüssel
- Zwei Strahlrohre
- Zwei Absperrventile
- Ein paar Meter Schlauch
- Ein Schlauchtrockenapparat
- Einige Spaten, sowie ein paar Beile
- Leinen und improvisierte Kleinigkeiten
Diese Gerätschaften waren in einer Garage in der Kapitän-Strasser-Straße 38 am Dr. Eckener-Platz untergebracht. Auf dem Dr. Eckener-Platz war auch genügend Fläche für Übungen vorhanden. Die Männer der Feuerwehr trainierten hier regelmäßig für den Ernstfall.
Neuanfang
Nach 1945 wurde der Brandschutz in Zeppelinheim von der amerikanischen Besatzungstruppe durchgeführt. Ab 1952 wurde der Feuerwehrdienst wieder von den Zeppelinheimer Bürgern in eigener Regie erledigt.
Als Gerätehaus in der Nachkriegszeit diente ein Schuppen im Hundertmorgenweg. Ein hölzerner Handkarren mit einer Schlauchhaspel und zwei Strahlrohren und einem Standrohr, sowie ein wenig weiteres Gerät stand damals den Männern als «Löschfahrzeug» zur Verfügung. Dieser Handkarren bekam nach einiger Zeit eine Erweiterung und trug dann zwei Schlauchhaspel mit sich.
Die Ausrüstung wurde nach und nach ergänzt, u.a. durch eine Motorspritze, ein Magirus-Anhänger, ein LF 32 und einen VW-Bus. Das LF32 war ein Umbau eines alten LF 25 aus dem Jahre 1932. Dieses Fahrzeug erhielt durch Eigenleistung der Feuerwehrleute eine technische Auffrischung u.a. durch einen neuen Motor und eine neue, leistungsfähigere Pumpe. Damit wurde der alte Magirus zu einem LF 32.
Das alte LF 32 wurde dann einige Jahre später durch ein TLF 15 ersetzt, welches als Geschenk von der Flughafenfeuerwehr nach Zeppelinheim kam.
Im Jahr 1965 richtete die Feuerwehr Zeppelinheim den 59. Kreisfeuerwehrtag in Zeppelinheim aus. Bei einer großen Übung wurde gemeinsam mit der Flughafenfeuerwehr und der Feuerwehr der U.S. Airbase ein Einsatz nach einem Flugzeugabsturz vorgeführt. Die Zuschauer erlebten außerdem eine einmalige und seither nie mehr gesehene Schau: von 14 Drehleitern wurde mit verschiedenen Farben gefärbtes Wasser abgegeben und fiel in prächtigen Farbkaskaden vom Himmel.
Neuerungen
Unzureichende Möglichkeiten der Gerätewartung und Unterbringung, sowie in Bezug auf die Ausbildung der Mannschaft erwies sich das Gerätehaus neben der Schule nach 1966 bald als zu klein und schon bald wurde der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses eingeleitet. Der Ausbau der Autobahn sowie der B44 und der zunehmende Straßenverkehr hatte die Zahl der Verkehrsunfälle stark ansteigen lassen, so dass u.a. ein neuer Rettungswagen notwendig wurde.
1970 wurde dann die Jugendfeuerwehr gegründet, die schnell auf eine beachtliche Mitgliederstärke und einen hervorragenden Ausbildungsstand blicken konnte. Zahlreiche Nachwuchskräfte konnten so für die Einsatzabteilung gewonnen werden.
Im Jahre 1974 konnte die lang erwartete Einweihung des neuen Feuerwehrhauses stattfinden. Gleichzeitig übergab die Gemeinde ein neues TLF.
Ein Jahr später wurde der Wehr auch eine Drehleiter überlassen, mit der sie für die mittlerweile entstandenen Hochhäuser gut gerüstet war.
Die siebziger Jahre waren geprägt durch die Eingemeindung Zeppelinheims als Ortsteil von Neu-Isenburg. Die Veränderungen und Neuerungen gingen weiter. So wurde z.B. der Krankenwagen abgegeben; statt dessen konnte die Zeppelinheimer Wehr Fahrzeuge von den Kollegen aus Neu-Isenburg übernehmen und damit den in die Jahre gekommenen Fuhrpark auffrischen.
Veränderungen und Fortschritt
In den 80er und 90er Jahren kamen zu den klassischen Brandeinsätzen mehr und mehr Unwettereinsätze durch Überschwemmungen hinzu.
Die Zahl der Verkehrsunfälle ging zwar nicht deutlich zurück, doch waren die Folgen für die Insassen oft weniger schwer, als dies noch in den 60er und 70er Jahren der Fall war. Die Verbesserungen bei der Fahrzeugtechnik zeigten ihre Früchte.
Eine Veränderung innerhalb der Feuerwehr war, dass in den neunziger Jahren die Zeppelinheimer Wehr die ersten Frauen aufnehmen konnte. Noch immer besteht Interesse für die Feuerwehr nicht nur bei den Männern.
Heutige Zeit
Heute verfügt Zeppelinheim über ein Tanklöschfahrzeug, ein Löschfahrzeug, einen Rüstwagen, einen Schlauchwagen und ein Mannschaftstransportfahrzeug. Damit ist die Feuerwehr neben den klassischen Einsätzen auch für die Waldbrandbekämpfung und für Verkehrsunfälle technisch gut gerüstet.
In den letzten Jahren konnte durch gemeinsame Ausbildung und Einsätze die Zusammenarbeit mit den Isenburger Kollegen ausgebaut werden, wovon bis heute beide Wehren profitieren. Ende 2011 wurde die Kinderfeuerwehr neu eingerichtet. Im Jahr 2012 wird das 75-jährige Bestehen der Feuerwehr Zeppelinheim gefeiert.
Im Jahre 2017 konnte das neue HLF 20 in Betrieb genommen werden. Dieses vielseitig einsetzbare Löschfahrzeug löste das alte HLF16 ab. Es brachte zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen mit sich. Das Löschfahrzeug bildet den Kern des Fuhrparks der Feuerwehr Zeppelinheim. Es ist das wichtigste Einsatzfahrzeug und muss als «Arbeitspferd» der Feuerwehr eine große Spannbreite an alltäglichen Einsatzfällen abbilden können. Das neue HLF 20 ist dafür sehr gut gerüstet. Es wird mit seinen Fähigkeiten die Feuerwehr Zeppelinheim noch viele Jahre begleiten und damit die Feuerwehr bestmöglich sowohl heute, als auch in Zukunft unterstützen. Weitere Details zum HLF finden Sie hier.
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